Als einziges Team, das nicht in einer großen Liga zu Hause ist, hat es Shakhtar Donezk ins Halbfinale der Europa League geschafft. Freilich nicht zum ersten Mal, konnten die Ukrainer den damals noch unter UEFA-Cup firmierenden Wettbewerb 2009 doch sogar gewinnen. Nun ist Donezk auf dem Papier der Außenseiter unter den letzten Vier, mit den zuletzt gezeigten Leistungen aber sicherlich auch am Montag, 17. August 2020 (Anstoß: 21 Uhr), in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena gegen Inter Mailand nicht chancenlos.
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Beide Vereine kamen sich bisher nur ein einziges Mal in Form von zwei Duellen in die Quere. In der Qualifikation für die Champions League 2005/06 legte Inter bereits mit einem 2:0-Hinspielsieg in der Ukraine de Grundstein für das Erreichen der Gruppenphase, das beim 1:1 in Mailand auch nicht mehr in Gefahr geriet.
Formkurve Inter Mailand
Inter Mailand hat gegen Bayer Leverkusen einen überragenden Start erwischt und letztlich nach der schnellen 2:0-Führung mit einem 2:1-Erfolg verdient das Halbfinale erreicht. Die Mannschaft von Trainer Antonio Conte bestätigte dabei ihre gute Verfassung der letzten Wochen, wenngleich erstmals nach fünf Partien ohne Gegentor hinten nicht die Null stand. Doch nach dem torlosen Remis gegen den AC Florenz sowie den Siegen beim CFC Genua 1893 (3:0), gegen den SSC Neapel (2:0), bei Atalanta Bergamo (2:0) und im Achtelfinale der Europa League gegen den FC Getafe (2:0) war auch gegen Leverkusen die stabile Defensive ein Erfolgsfaktor – zusammen mit Stürmerstar Romelu Lukaku, der sich in überragender Verfassung befindet.
Während international nach Platz drei in der Champions League hinter dem FC Barcelona und Borussia Dortmund zumindest eine Etage tiefer noch der Titel drin ist, muss man sich bei Inter über das nationale Abschneiden etwas ärgern. Das Halbfinal-Aus in der Coppa Italia gegen den SSC Neapel (0:1, 1:1) war ebenso bitter wie unter dem Strich der zweite Platz in der Serie A mit nur einem Punkt Rückstand auf Juventus Turin. Denn ohne viele leichtfertige Punktverluste wäre auch der Scudetto drin gewesen.
Personalien Inter Mailand
Von größeren personellen Veränderungen im Vergleich zum Sieg gegen Leverkusen ist nicht auszugehen. Vielmehr ist eine unveränderte Startelf wahrscheinlich. Sicher nicht dabei ist nur der verletzte Matias Vecino. Ein Fragezeichen steht hinter Alexis Sanchez, bei dem nach seiner Einwechslung gegen Leverkusen muskuläre Probleme auftraten.
Voraussichtliche Aufstellung: Handanovic – Godin, de Vrij, Bastoni – d'Ambrosio, Barella, Brozovic, Gagliardini, Young – Lukaku, Martinez
Formkurve Shakhtar Donezk
Am beeindruckendsten von allen Mannschaften hat sich während der Europa-League-Endrunde bislang Shakhtar Donezk präsentiert. Zwar kam der 3:0-Erfolg im Achtelfinal-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg, dem ein 2:1-Auswärtssieg vorausgegangen war, erst spät zustande, war aber dennoch auch in dieser Höhe verdient. Selbiges galt nun für das 4:1 im Viertelfinale gegen den FC Basel, der gegen die spielerische Klasse Donezks chancenlos war. Die Mannschaft von Trainer Luis Castro, die mit 23 Punkten Vorsprung auf Dynamo Kiew frühzeitig Meister wurde, hat die gut zweiwöchige Pause nach dem Ende der Premier Liga offenkundig bestens genutzt und sich nochmal in eine Top-Verfassung gebracht. Elf ungeschlagene Pflichtspiele in Folge mit neun Siegen und zwei Remis sind jedenfalls kein Zufall.
Personalien Shakhtar Donezk
Große Änderungen sind erneut nicht zu erwarten. Wahrscheinlich ist aber, dass David Khocholava nach verbüßter Sperre in die Innenverteidigung zurückkehrt, also die Elf beginnt, die gegen Wolfsburg erfolgreich war. Ismaily, Vyacheslav Tankovskyi und Maksym Malyshev fallen weiter aus.
Voraussichtliche Aufstellung: Pyatov – Dodo, Kryvtsov, Khocholava, Matviienko – Marcos Antonio, Stepanenko – Marlos, Alan Patrick, Taison – Junior Moraes
Tipp und Fazit
Donezk ist in den K.o.-Spielen der letzten Tage richtig stark aufgetreten, hatte allerdings auch zwei Gegner, die nicht auf dem Niveau von Inter Mailand anzusiedeln sind. Die Nerazzurri dürften dem ukrainisch-brasilianischen Spielfluss nun weitaus entschlossener Einhalt gebieten und verfügen selbst über die individuelle Klasse, um aus wenig Chancen viel zu machen. Insgesamt sehen wir deshalb die Italiener leicht vorne.
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