Paukenschlag in Hoffenheim! Aus mehr oder minder heiterem Himmel entließ die TSG kürzlich ihren Trainer. Nur drei Tage hat die Mannschaft Zeit, sich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen – dann wartet der Bundesliga-Dritte RB Leipzig. Während sich die Sachsen am 31. Spieltag aus ihrer sich anbahnenden Formkrise schießen wollen, hofft man in Hoffenheim weiterhin auf die Europa League. Es dürfte interessant werden.
Direktvergleich TSG 1899 Hoffenheim – RB Leipzig
Die TSG Hoffenheim und RB Leipzig standen sich bislang in sieben Bundesliga-Spielen gegenüber. Drei Mal konnten die Bullen gewinnen, zwei Mal die Kraichgauer.
Formkurve TSG 1899 Hoffenheim
Die letzten drei Ergebnisse: 2:2 vs. Fortuna Düsseldorf, 1:0 vs. FSV Mainz 05, 3:1 vs. 1. FC Köln
Und plötzlich ist er weg: Trotz einer soliden Saison und zuletzt brauchbaren Ergebnissen trennte sich die TSG Hoffenheim überraschend von ihrem bisherigen Coach Schreuder. Der Grund: „Differenzen in der Zukunftsplanung“.
Der aus Amsterdam gekommene Trainer hielt damit nicht einmal eine Saison auf dem Stuhl. Einen direkten Nachfolger gibt es nicht, stattdessen setzt man bei der TSG wieder einmal auf eine interne Lösung: das bisherige Coaching-Team wird um Marcel Rapp und Ex-Profi Kai Herdling ergänzt, zudem wird Sportdirektor Rosen verstärkt ins sportliche Tagesgeschäft eingreifen.
Wie sinnvoll diese Lösung ist, ist aktuell schwer abzusehen. Fakt ist: Schreuder hinterlässt eine intakte Mannschaft. Mit 43 Punkten belegt Hoffenheim den siebten Platz, der voraussichtlich für das Erreichen der Europa League genügen wird. Das Team ist seit vier Spielen ungeschlagen (8 Punkte) und wirkt mannschaftlich beisammen.
Es hat schon schlechtere Ausganspunkte für einen Trainerwechsel gegeben.
Personalien TSG 1899 Hoffenheim
Ishak Belfodil, Sargis Adamyan und Jacob Bruun Larsen fallen aktuell verletzt aus. Hinzu kommt der rotgesperrte Benjamin Hübner
Voraussichtliche Aufstellung: Baumann – Nordveit, Akpoguma, Posch, Bicakcic – Rudy, Samassekou – Skov, Baumgartner, Zuber – Dabbur
Formkurve RB Leipzig
Die letzten drei Ergebnisse: 1:1 vs. SC Paderborn, 4:2 vs. 1. FC Köln, 2:2 vs. Hertha BSC
Was ist eigentlich in Leipzig los? Am 30. Spieltag spielte das Team von Julian Nagelsmann zum elften Mal Remis – damit kann nur der FC Schalke mithalten. Dass RB Leipzig wenige Wochen vor Saisonende nicht mehr ernsthaft um den Titel ringt, ist primär all diesen Unentschieden zu verdanken, von denen die meisten vermeidbar gewesen wären – allen voran das 1:1 am vergangenen Wochenende gegen Paderborn.
Schon nach einer halben Stunde hatte Leipzig vorne gelegen, ein souveräner Arbeitssieg lag in der Luft – doch noch vor der Pause erwies Innenverteidiger Dayot Upamecano seinem Team einen Bärendienst: gelb-rot binnen weniger Sekunden. Leipzigs individuelle Überlegenheit wurde fortan nahezu neutralisiert von der personellen Unterlegenheit, und so kam es wie es kommen musste: In den Schlussminuten kassierte das Team den Ausgleich, womit es zum fünften Mal in den letzten acht Partien unentschieden spielte.
Julian Nagelsmann forderte seine Profis anschließend öffentlich auf, den auf Upamecano lastenden Unmut intern zu regeln – doch seither droht aus einer ganz anderen Ecke Stunk: Wie unlängst bekannt wurde, steht Timo Werner kurz vor einer Einigung mit dem FC Chelsea. Damit wäre der wohl beste Spieler der diesjährigen Bundesliga-Saison schon bald kein Bulle mehr. So stark RB Leipzig auch besetzt ist – angesichts dieser Störfeuer sollte man in Hoffenheim nicht mit einem Glanzauftritt rechnen.
Personalien RB Leipzig
Yussuf Poulsen und der gesperrte Dayout Upamecano werden den Leipzigern am 31. Spieltag fehlen.
Voraussichtliche Aufstellung: Gulasci – Mukiele, Klostermann, Orban, Angelino – Adams, Kampl – Dani Olmo, Nkunku – Werner, Schick
Fazit und Tipp
Welch interessante Ausgangslage: Zwei technisch versierte Teams, die beide eine unruhige Woche hinter sich haben. Hoffenheim wird sich unter neuer Trainerkonstellation erst noch beweisen müssen – doch auch hinter Leipzigs aktueller Verfassung stehen nach Upamecanos Platzverweis und den Werner-News dicke Fragezeichen. Alles in allem rechnen wir daher mit einer eher zerfahrenen Partie, die den aktuellen Nebenkriegsschauplätzen Rechnung trägt.
Unser Tipp: Unter 2,5 Tore