Die Werkself in Berlin – daran sollte man sich schon einmal gewöhnen: In zwei Wochen tritt Bayer Leverkusen im DFB-Pokalfinale an, doch zuvor trifft die Mannschaft am 33. Spieltag auf Hertha BSC. Für die Gäste aus dem Rheinland geht es dabei um das Festigen des wichtigen vierten Platzes, wohingegen die Berliner keinen konkreten Zielen mehr nacheifern können. Wie wird sich die ungleiche Motivationslage auswirken?
Direktvergleich Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen
Bayer Leverkusen und Hertha BSC haben bereits 47 gemeinsame Bundesligaduelle auf dem Buckel. Mit 24 Siegen kommt die Werkself dabei doppelt so gut weg wie die Alte Dame (12 Siege).
Formkurve Hertha BSC
Die letzten drei Ergebnisse: 1:2 vs. SC Freiburg, 1:4 vs. Eintracht Frankfurt, 0:1 vs. Borussia Dortmund
Beinah hatte man das Gefühl, die Berliner Hertha hätte unter Coach Labbadia ihren Kurs gefunden. Mit insgesamt zehn Punkten gegen Union (4:0), Hoffenheim (3:0), Augsburg (2:0) und Leipzig (2:2) machte der neue Trainer von sich reden – doch so schnell es bergauf ging, so schnell rauschte das Team auch wieder ab. Aktuell steht die Hertha bei drei Niederlagen in Folge, wodurch die Qualifikation für die Europa League nicht mehr erreicht werden kann.
Der Abschwung begann in Dortmund: Hier hatten sich die Berliner noch einigermaßen teuer verkauft, jedoch war man am Ende der knappe, aber verdiente Verlierer (0:1). Anschließend trat die Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt an und lieferte überraschend die schwächste Leistung seit dem Restart: 1:4 hieß es am Ende einer einseitigen Partie, in der sich die Herthaner regelmäßig düpieren ließen. Drei Tage später zeigte sich die Mannschaft in Freiburg zwar verbessert, doch erneut war das Team zu schwach um zu punkten (1:2).
Bevor man jedoch in den Panikmodus verfällt oder die Berliner gar wieder in Klinsi-Sphären fürchtet – die Hertha-Misere hat einen einfachen Grund: Verletzungen. Je mehr Kräfte Labbadia fehlten, desto weniger Schwung brachte sein Team auf den Rasen. Der Hertha, das ist offensichtlich, fehlte in der englischen Woche die Frische – mehr vermutlich nicht.
Personalien Hertha BSC
Hertha muss weiterhin auf etliche Spieler verzichten – ganze neun an der Zahl: Ascacibar, Dilrosun, Leckie, Kraft, Mittelstädt, Netz, Rekik, Skjelbred und Wolf fehlen verletzt. Immerhin Innenverteidiger Boyata kehrt nach Rotsperre zurück
Voraussichtliche Aufstellung: Jarstein – Pekarik, Boyata, Torunarigha, Plattenhardt – Maier, Grujic – Lukebakio, Darida, Matheus Cunha – Ibisevic
Formkurve Bayer 04 Leverkusen
Die letzten drei Ergebnisse: 3:1 vs. 1. FC Köln, 1:1 vs. FC Schalke 04, 3:0 vs. 1. FC Saarbrücken
Im Fernduell mit Lokalrivale Gladbach bleibt Bayer Leverkusen weiter in der Pole Position: Dank eines 3:1-Erfolgs gegen den zweiten Lokalfeind, den FC Köln, verteidigte die Werkself Platz vier und damit die direkte Qualifikation für die Champions League.
Ausruhen kann sich das Team jedoch nicht: Die Fohlenelf lauert weiterhin mit nur einem Zähler Rückstand auf Rang fünf – und sie hat am 33. Spieltag in Paderborn eine deutlich leichtere Aufgabe zu meistern. Wenn Bayer also weiterhin selbst über seine Champions-League-Chancen entscheiden möchte, so muss seine gute Form mit sieben Siegen aus zehn Spielen aufrechterhalten.
Personalien Bayer 04 Leverkusen
Im krassen Gegensatz zur Hertha muss Bayer Leverkusen auf keinen einzigen Akteur verzichten.
Voraussichtliche Aufstellung: Hradecky – Dragovic, S. Bender, Tapsoba, Sinkgraven – Aranguiz, Baumgartlinger – Diaby, Havertz, Bailey – Volland
Fazit und Tipp
Hertha BSC blickt einem Ende ohne Ziel entgegen, was fast zwangsläufig zu fehlender Spannung führt. Ohne die letzten Prozente werden die ersatzgeschwächten Berliner der ambitionierten Werkself nicht standhalten können.
Unser Tipp: Sieg für Bayer 04 Leverkusen